Standing Ovations nach einem Grußwort: das erlebt man nicht alle Tage. Es war aber auch wirklich bewegend, den 92-jährigen, immer noch resolut auftretenden Pfarrer Engelhart zu hören, wie er von der Gründung des Chores 1971 berichtet und der Gemeinde in seinem Grußwort mit markanten Formulierungen buchstäblich ins Stammbuch schrieb, „hart am Leben dran“ zu bleiben.
In dem Festgottesdienst am 22. Mai 2022 konnte man einen engagiert und klangstark auftretenden Chor hören – und das nach gut zwei Jahren „Corona“. Der Vorsitzende des Chores, Andres Walter, konnte erleichtert feststellen, dass der Chor durch die Pandemie keine Mitglieder verloren hat. Und sowohl die Orchestermesse „Suavis est Dominus“ von Valentin Rathgeber als auch das vom Altarraum a capella vorgetragene „Locus iste“ von Anton Bruckner konnten sich hören lassen. Bruckners Motette, eingeleitet durch ein paar erläuternde Sätze von Chorleiterin Anita Sasse, war eine eindrückliche Verneigung vor dem Klangraum der Dreifaltigkeitskirche.
Überhaupt gebührt der Chorleiterin, Anita Sasse, das Verdienst, dass der Kirchenchor Schmiden heute so stark da steht. Seit über 30 Jahren leitet sie den Chor, kompetent und motivierend.
Bei seiner Gründung hieß der Chor am 8. Februar 1971 (also eigentlich vor 51 Jahren) noch „Chorgruppe Höfele“. Später ging daraus der Kirchenchor hervor. 14 Frauen und 8 Männer kamen zu den ersten Proben.
Zum Gratulieren kam am 22.5 auch Klaus Rennemann, der aus der Gemeinde stammt und heute Dompfarrer in Rottenburg und Präses des Diözesan-Caecilienbverbandes ist. Außerdem Pfarrer Benjamin Hoch, der den Chor über 16 Jahre begleitet hat, und in dessen Amtszeit das Maximilian-Kolbe-Haus gebaut wurde. Aus den Katakomben unter der Kirche habe man 1984 endlich in das neue Gemeindehaus umziehen können. Dem Chor und der ganzen Gemeinde waren so wesentlich bessere Möglichkeiten geboten. Der Kirchenchor empfinde er als ein Geschenk für die Gemeinde, einen „Kirchenschatz“.
In seiner mitreißenden Predigt lud Pastoralrefernt Martin Wunram insbesondere die anwesenden Männer in der gut gefüllten Kirche ein, mal in den Chor hineinzuschnuppern. Und in der Tat waren für diesen Festgottesdienst einige Projektsänger mit an Bord.
Verena Bieg, die Leiterin der Stadtteil-Rathäuser Oeffingen und Schmiden übermittelte die Grüße von Oberbürgermeisterin Gabriele Zull.
Eigens zum Jubiläum hat der Chor einen Jubiläumswein aufgelegt, mit attraktiv gestalteten Etiketten von Margaretha Dehn, der 2. Vorsitzenden des Chores.
Die gewählte Vorsitzende des Kirchgemeinderates, Angelika Völkel, konnte im Rahmen des Gottesdienstes übrigens auch Bernhard Eberle zur „Silberhochzeit“ mit der Dreifaltigkeits-Orgel beglückwünschen: Seit 25 Jahren ist er Organist in Schmiden und damit ein vom Chor überaus geschätzter Sparringspartner für die musikalische Gestaltung der Gottesdienste. Dass er „die Gottesdienst zu einem Klangerlebnis“, fand man in diesem Festgottesdienst einmal mehr bestätigt. (RS)